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Der fehlende Radweg in Geidorf und Mariatrost


Von „Copenhagenization“ ist in letzter Zeit immer wieder die Rede. Doch was steckt dahinter und was hat das mit Graz zu tun? Heute zeige ich an einem konkreten Beispiel, wie man sie in Geidorf und Mariatrost umsetzen könnte.


Es gibt einen tollen Radweg von der Endstation der Straßenbahnlinie 1 in der Nähe der Basilika Mariatrost bis zur Haltestelle Mariagrün. Doch dort hört der Radweg einfach auf; als Radfahrer/in gelangt man dann entweder über die B72 (Mariatroster Straße & Heinrichstraße) oder über die Achse Hilmteichstraße – Schubertstraße – Zinzendorfgasse weiter zum Stadtpark, wobei die offizielle Radkarte der Stadt Graz letztere Variante als sogenannte „Hauptradroute 5“ ausweist.

Wirklich wohl fühlt man sich mit dem Fahrrad allerdings auf beiden genannten Strecken nicht. Gerade der Zustand der Heinrichstraße ist derzeit für alle Beteiligten eine Zumutung: viele Radfahrer/innen meiden die Straße von vornherein, da sie in beide Fahrtrichtungen lebensgefährlich ist. Als Autofahrer/in kann man nur sehr selten die erlaubten 50 km/h fahren und für die Öffis gibt es in Fahrtrichtung Hauptbahnhof zwischen Geidorfgürtel und Geidorfplatz zwar eine Busspur, doch diese ist leider viel zu schmal und daher nicht mehr zeitgemäß; es kommt dort täglich vor, dass Busse der Linien 41, 58 und 63 im Stau stehen, weil sie auf der schmalen Busspur nicht an der stehenden Autokolonne vorbeifahren können.

Die gute Nachricht ist: diese Probleme können wir rasch lösen! Die Landespolitik muss nur endlich den Mut haben, Parkplätze auf der B72 zu opfern. Ich habe mir die Mühe gemacht, alle derzeit vorhandenen PKW-Stellplätze auf öffentlichem Raum zwischen Geidorfplatz und Mariagrün abzuzählen, dies sind momentan 156 (eine kleine Unschärfe bei meiner Zählung gestehe ich gerne ein!). In einem ersten Schritt sollte im Frühjahr 2019 die Hälfte dieser Parkplätze (und zwar zwischen dem Geidorfplatz und der Liebiggasse) beseitigt und durch einen großzügigen, von der Fahrbahn getrennten Radweg ersetzt werden. Damit hätte einerseits die Universität Graz endlich eine ordentliche Anbindung an das Radwegenetz und andererseits könnte man die bestehende Busspur verbreitern, damit die Busse der Holding Graz schneller vorankommen.

Beim restlichen Teilstück der B72 (zwischen Liebiggasse und Mariagrün) gibt es eine Engstelle beim Gasthaus Weißes Kreuz, das unter Denkmalschutz steht. Abgesehen von dieser Engstelle könnte das Land aber sehr wohl auch den zweiten Teil der Heinrichstraße beziehungsweise Mariatroster Straße umgestalten und mit einem zeitgemäßen Radweg ausstatten, sodass es nach der Fertigstellung einen durchgehenden Radweg von Mariatrost bis zum Stadtpark gäbe.

Kommentare

  1. Genialer Vorschlag! Sofort an die Kleine Zeitung Redaktion und an den Gemeinderat schicken!

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