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GVB - nehmt euch ein Beispiel an den Wiener Linien!

Neben meinem langfristigen Ziel (das ist und bleibt die U-Bahn) habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, wie man die Öffis in Graz sehr rasch und kostengünstig attraktiver machen könnte. Mit den unten stehenden Vorschlägen habe ich mich 2016 auch für den Fahrgastbeirat der Graz-Holding (umgangssprachlich sagen doch alle nach wie vor GVB, oder 😁?) beworben.

- Abschaffung des Fahrkartenverkaufs in Bussen (zur Beschleunigung der Öffis); es gibt genügend Möglichkeiten, Tickets im Vorverkauf oder bei Automaten zu erwerben.

- Abschaffung der Fahrpläne auf den meisten Linien, damit Anschlussverbindungen besser funktionieren. Ein Beispiel einer Anschlussverbindung, die besonders schlecht funktioniert, bietet die Haltestelle beim LKH, wo es sehr oft vorkommt, dass die Linie 77 etlichen Fahrgästen der Linie 7 "vor der Nase davonfährt" (was dann durchschnittlich 20 Minuten Wartezeit zur Folge hat). Ich sage: Fahrpläne sind ein Konzept der Vergangenheit! Als Fahrgast ist mir nämlich völlig egal, ob der 77er um 17:35 oder um 17:37 aus der Haltestelle wegfährt; ich möchte rasch, bequem und möglichst ohne Wartezeit umsteigen können. Dass dies funktioniert, wenn man will, sieht man beispielsweise bei der U-Bahn-Station "Längenfeldgasse" in Wien. Wer dort schon einmal von der U4 in die U6 (oder umgekehrt) umgestiegen ist, der bekommt ein Gespür dafür, wie gut Öffentlicher Verkehr funktionieren kann.

-  Dringende Evaluierung der von der Holding Graz festgelegten "Stoßzeiten": die Takte der meisten Linien sehen momentan ein verdichtetes Intervall bis 07:45 vor und haben damit das ursprüngliche Arbeitszeitmodell eines Vollzeitbeschäftigten im Auge (nämlich den guten, alten 08:00-16:00-Job). Dieses Arbeitszeitmodell trifft jedoch heutzutage auf immer weniger Menschen zu; ich selbst fahre zum Beispiel meistens zwischen 08:15 und 08:45 zur Arbeit, wo die verdichteten Intervalle bereits vorbei sind. Dabei stelle ich täglich fest, dass die Linie 7 um 08:30 randvoll mit Menschen ist, sodass der Bedarf für dichtere Intervalle um diese Zeit offenkundig vorhanden ist. Selbiges gilt am Abend, wo man aufgrund der katastrophalen Intervalle manchmal das Gefühl hat, dass die Öffis nach 19:00 überhaupt nicht mehr existieren.

- Verlängerung der Linie 39 um eine Station über die Kapellenstraße vom Urnenfriedhof zur Haltestelle "Kapellenwirt", wo bereits eine Wendemöglichkeit vorhanden ist.

- Verlängerung der Straßenbahnlinie 5 um zwei Stationen (IKEA und Shopping Center West).

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